Psalmen 37:4 Habe deine Lust am HERRN, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt. 5 Befiehl dem HERRN deinen Weg und vertraue auf ihn, so wird er handeln.
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Warum ich lernen möchte loszulassen

Seit elf Jahren stehen wir für das Jugendamt und die Kinderklinik vor Ort, als Notfamilie bereit. Eine schöne Aufgabe. Ich liebe es, ein neues Kind kennenzulernen und ihm beim Entdecken des Lebens zuzuschauen und es darin zu begleiten. Die Hilflosigkeit eines neugeboren Kindes rührt mich immer wieder zutiefst. Schon nach wenigen Tagen, wird aus einem fremden Säugling ein eigenes Kind. Von heute auf morgen ist mein Alltag auf dieses kleine Menschlein ausgerichtet. Im Normalfall verlassen uns die Kleinen nach drei bis vier Monaten, um in ein zu Hause zu ziehen, in dem sie bleiben können. Dieses Mal war es anders. Dieses kleine Mädchen war für mehr als zwei Jahre Teil unseres Lebens gewesen. Mehr als einmal stellte ich mir die Frage, ob sie nicht für immer bei uns bleiben könnte. Nach einer intensiven Zeit des Ringens und Betens, kamen mein Mann Serge und ich zur gleichen Entscheidung: Wir würden sie, wie von Anfang an geplant, weiterziehen lassen, auch wenn wir uns ein Leben ohne sie kaum vorstellen konnten. Vor wenigen Wochen war es dann soweit. Das Ehepaar, das bereit war, sie zu sich zu nehmen, übertraf unsere Hoffnungen und je mehr wir sie kennenlernten, desto größer wurde unsere Dankbarkeit. In diese liebevollen Hände konnten wir unsere kleine Pflegetochter weiterreichen. Sie hat Spuren in unserem Leben hinterlassen. Wenn ich durch die Fotos auf meinem Handy klicke, kommen mir oft die Tränen. Ich vermisse sie. Allerdings zaubern mir die Erinnerungen an gemeinsame Momente auch immer ein Lächeln ins Gesicht. Während des Entscheidungsprozesses fragte mich Gott wiederholt: „Vertraust du mir?” Es fiel mir schwerer, als ich dachte, diese Frage zu beantworten. Aber einmal mehr verstehe ich: Wann immer Gott uns auffordert, Liebgewonnenes loszulassen, dann möchte er, dass wir die Hände frei haben für ein neues Geschenk. Für mich ist das zuerst einmal Zeit. Zeit für die vielen liegengebliebenen Dinge. Zeit, kreativ zu sein. Zeit zu lesen und zu schreiben, Zeit zu Kräften zu kommen. In diesem Jahr haben wir vieles loslassen müssen. Und noch immer ist kein Ende in Sicht. Ich will lernen, im Jetzt zu leben, dankbar für die Menschen, die mich begleiten. Ich möchte lernen leichter loszulassen und Gutes zu erwarten, weil Gott, der diese Welt hält, gut ist. Ich lade dich ein, ihm auch deine Nöte und Ängste anzuvertrauen. Die Geschichten in diesem Magazin sollen dich dazu ermutigen. Gesegnete Adventszeit = )

Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt! Matthäus 6,25
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Kann Gott uns versorgen?

Zwei Jahre lang war mein Mann arbeitslos. Aber gerade in dieser Zeit erlebten wir Gottes Güte durch seine verblüffende Versorgung; außerdem forderte Gott uns heraus, größer zu denken. Ende 2002 wurde mein Mann Robby arbeitslos, da seine Firma nach Berlin verlegt wurde. Unser Jüngster war damals knapp ein Jahr alt. Erst im Jahr zuvor hatten wir ein Haus gekauft. Nach Berlin wollten wir nicht. Robby war in den folgenden zwei Jahren bei vielen Bewerbungen unter den ersten drei Kandidaten. Es kam aber zu keiner Anstellung. Gerade in dieser Zeit erlebten wir Gottes Güte. Menschen beschenkten uns, offen oder im Geheimen. Wir fanden Geld im Briefkasten, Kartoffeln, Brot und Brötchen vor der Tür. Wir konn- ten alle unsere Rechnungen bezahlen. Viele ermutigten uns und zeigten uns neue Per- spektiven auf. Andere vermittelten uns im richtigen Moment einen Gelegenheitsjob. Gott öffnete uns die Augen für seine Ideen in unserem Leben und forderte uns heraus, größer zu denken. Wenn ich an diese Wüstenzeit zurückdenke, verstehe ich, was Gott mich lehrte: Ver- trauen. Zuvor kämpfte ich mit der Angst, zu kurz zu kommen. Ich fürchtete, Rechnun- gen nicht bezahlen zu können. Ich wollte alles alleine schaffen oder forderte es von meinem Mann. Gott ermutigte mich dazu, IHM zu vertrauen und wir erlebten, wie ER jede Lebenslage verändern oder Geld freisetzen kann. Mit Gott unterwegs zu sein ist hochspannend. In den letzten elf Jahren haben wir immer wieder erlebt, dass ER größer denkt als wir. ER hat uns vorbereitet auf das, was wir heute leben dürfen. 2009 gründeten wir den gemeinnützigen Verein „Diakonische Stadtarbeit Kreuzweg”. In der Mozartstraße und in der Spitalstraße in Lörrach wurde Wohnraum für Menschen geschaffen, die sonst kaum Chancen auf dem Wohnungsmarkt haben: Drogenabhängige, Haftentlassene und Obdachlose. Das Gratis-Restaurant unseres Vereins, „Café Kreuzweg“, wird voraussichtlich im Herbst eröffnet. Nie hätten wir so etwas Großes gewagt, wenn wir damals nicht hätten erleben dürfen, dass wir von IHM getragen werden- was auch immer kommt.

Der Herr wird mich erlösen von allem Übel und mich retten in sein himmlisches Reich. 2. Timotheus 4,18
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Der Abschied von meiner Mutter

Gott ist ein gnädiger Gott, und es ist sein Wille, dass jeder gerettet wird. Niemals ist es dafür zu spät. Seit über 30 Jahren bete ich, dass meine Familie Jesus kennenlernt. Letztes Jahr hatte ich ein besonderes Gebet aus dem Buch Josua auf dem Herzen: „Ich und mein Haus sollen gerettet werden“. Bei einem Besuch bei meinen Eltern ging es meiner Mutter unerwartet schlecht. Ich machte mir Sorgen. Sie konnte kaum atmen. Während meines Besuchs verschlechterte sich ihr Zustand noch weiter, und sie musste ins Krankenhaus. Dort wurde ich aufgeklärt, dass sie in einem kritischen Zustand sei: Beide Lungen waren stark entzündet. Ich konnte es nicht glauben. Meine Mutter war bis vor wenigen Tagen fit und lebens- lustig. Es schmerzte mich sehr, sie so zu sehen. Ich setzte mich zu ihr und erklärte, dass meine Freunde jetzt für sie beten würden, dass sich ihr Zustand bessert. Zudem erzählte ich ihr von Jesus. Ich hatte eine besondere Postkarte bei mir, die ich ihr vorlas, und wir beteten diesen Text gemeinsam. Sie übergab ihr Leben Jesus. Es war ein besonderer Moment, denn dieses Gebet war das Letzte, was sie sprechen konnte. Direkt danach wurde sie auf die Intensivstation verlegt. Die Beatmung war so anstrengend, dass sie nicht mehr reden durfte. Weitere zwei Tage später musste sie intubiert werden. Weitere fünf Wochen wurde sie von einer Lungenmaschine beatmet. Meine Familie und ich haben meine Mutter jeden Tag besucht. Sie hat unsere Anwesenheit gespürt. Ihr Blutdruck stieg, wenn sie unsere Stimmen hörte. Ich unternahm tägliche Spaziergänge, um für Heilung und Wiederherstellung zu beten. Es war für mich eine sehr bewegende Zeit. Leider ist sie kurze Zeit später verstorben. Ihre Lungen erholten sich nicht. Der Auslöser war ein Antibiotikum, das sie aufgrund früherer Komplikationen nicht hätte bekommen dürfen. Trotz meiner Trauer und des Schmerzes darüber, empfand ich einen tiefen Frieden. Ich war Gott so dankbar dafür, dass ich zur rechten Zeit mit ihr zusammen beten durfte. Ich weiß, dass sie jetzt an einem besseren Ort ist und ich sie wiedersehen werde. Gott weiß, dass dieses Gebet auch meine Seele zur Ruhe brachte.